Kultur und kunst
Das Kulturleben der Insel ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass die Insulaner auf den meisten Gebieten ihre Kultur ohne fremden Einfluss selber gestaltet haben. Wegen der Isolierung war es schwierig, hier Kunst und Kultur von außerhalb zu erleben. Dies betraf auch Vergnügungen und Unterhaltung. Das beste Beispiel ist die Nationalfeier auf den Westmännerinseln. Im Jahre 1874, als die Isländer nach Þingvellir gingen, um ihre neue Verfassung zu feiern, konnten die Insulaner wegen eines Unwetters nicht aufs Festland reisen, so feierten sie ihr eigenes Fest in Herjólfsdalur. Dieses Fest gibt es seitdem jedes Jahr, es ist das größte Freilichtfest auf Island, und alle sind herzlich willkommen.
Die Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Insulaner. Schon im Kindergarten lernen die Kinder die Lieder, die mit dem Inseln verbunden sind, alte Volkslieder wie auch auch Werke von den Einheimischen Oddgeir Kristjánsson, Ási í Bæ, und Árni úr Eyjum, um nur drei zu nennen. Wenn Menschen sich treffen, wird oft gesungen, alle kennen die Lieder und auch die Texte dazu. Auf der Insel gibt es eine Musikschule, mehrere Chöre, ein Blasorchester sowie viele Musikgruppen mit Vertretern der jüngeren Generation. Nicht viele Ortschaften auf Island haben eine so reiche Musiktradition wie die Westmännerinseln
Auf den Westmännerinseln gibt es eine zielstrebige Theatergruppe, die verschiedene Projekte veranstaltet und außerdem 2 bis 3 Aufführungen im Jahr zeigt. Im Sommer wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsschule ein gemeinsames Projekt durchgeführt, das Straßentheater, das dem Ort viel Leben verleiht.
Zwei Grundschulen gibt es auf der Insel, drei Kindergärten, eine Kunstschule und eine weiterführende Schule, wo außer herkömmlichen Fächern u.a. Handwerksausbildung und Maschinenlehre angeboten wird. Sowohl die Universität von Island hat hier eine Außenstelle als auch das staatliche Büro für Meereskunde.
Ein Gast der Inseln soll einmal gesagt haben, dass die Naturschönheit der Inseln so groß ist, dass die Einwohner es nicht nötig hätten, ihre eigenen Kunstwerke zu schaffen.
Trotzdem gibt es viele Kunstwerke in der Stadt wie auch überall auf Heimaey.
Hier gibt es Werke von bekannten Künstlern wie Ásmundur Sveinsson und Einar Jónsson und auch von weniger bekannten Künstlern. Im Jahre 1999 wurde hier das Projekt „Lava und Mensch“ gestartet. 23 skandinavische Künstler haben ihre Ideen in Steinen verwirklicht, die Kunstwerke kann man an verschiedenen Stellen auf der Insel sehen. Jedes Jahr gibt es viele Ausstellungen von heimischen Künstlern und Künstlern vom Festland.
Das Naturkundemuseum ist wohl das bekannteste Museum und eines der besten auf Island - mit lebendigen Fischen und Meerestieren, ausgestopften Vögeln und einer einzigartigen Sammlung von Steinen. Im Museumsgebäude gibt es eine Bibliothek, ein Archiv, eine Sammlung von Photografien, ein Kunstmuseum, eine große Sammlung von Gemälden des Künstlers Johannes Kjarval und ein Heimatmuseum. Auf dem Skansgebiet ist das zweitälteste Haus der Insel, Landlyst. Das Haus wurde renoviert und beherbergt heute ein medizinisches Museum.